Naturheikunde
Mit natürlichen Verfahren die Selbstheilungskräfte mobilisieren, sich kundig machen, wie die Natur heilt und persönliche Gesundheitskompetenz erreichen. Ziele:
- Zur Behandlung und Heilung chronischer Erkrankungen Naturheilmittel nutzen
- Sich regenerieren durch Wasser- und Heilpflanzentherapien, durch vitale Ernährung, Bewegung und gesunden Lebensstil
- Heilverfahren aus anderen Kulturkreisen kennenlernen

Der Begriff Naturheilkunde umfasst ein Spektrum verschiedener Methoden, die die körpereigenen Fähigkeiten zur Selbstheilung aktivieren und sich bevorzugt in der Natur vorkommender Mittel oder Reize bedienen. Dazu gehören (nach einer Definition von Prof. Alfred Brauchle) die Sonne, das Licht, die Luft, die Bewegung, die Ruhe, die Nahrung, das Wasser, die Kälte, die Erde, die Atmung, die Gedanken, die Gefühle und Willensvorgänge.
In der modernen Naturheilkunde werden auch „natürliche“ Arzneimittel, vor allem Heilpflanzen und deren Zubereitungen, sowie eine gesundheitsförderliche Umwelt einbezogen. Die Gesundung des Patienten bewirkt die Natur, der Arzt ist nur Behandler (Medicus curat, natura sanat.)
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war die Naturheilkunde von der sog. wissenschaftlichen Medizin nicht zu trennen. Natürliche Heilweisen waren Grundbestand ärztlicher Erfahrung und Grundgerüst jeder Therapie. Dazu zählte auch die Nutzung des Wassers zu Heilzwecken in der Hydrotherapie. Der Naturheiler Vinzenz Prießnitz bezeichnete die Kombination von aktiver Bewegung, Luft,- Bäder- und Wasseranwendungen sowie einfacher Mischkost erstmals als Naturheilverfahren. Viele medizinische Laien, aber auch Ärzte entwarfen weitere Naturheilsysteme. Der bayerische Arzt Lorenz Gleich (1798-1865) prägte den Begriff Naturheilkunde als Sammelbezeichnung für die Naturinstinktlehre („instinktiv richtig geleitetes Verhalten des Menschen im Umgang mit Gesundheit und Krankheit“).